Liebe PKSW, alles Gute zum 111. Geburtstag!

Es ziemt sich zwar nie, sich selber auf die Schultern zu klopfen. Schon gar nicht am eigenen Geburtstag. Doch ich tu es trotzdem:

Happy Birthday!

Werfen wir aber zuerst einen Blick zurück. Kurz nach der letzten Jahrhundertwende waren es einmal mehr die visionären Winterthurer, welche die Idee hatten, es der Pensionskasse der SBB (Gründungsjahr 1906) gleichzutun und eine Altersvorsorge für die eigenen Mitarbeitenden einzurichten. Im Juni 1911 wurde die PKSW ins Leben gerufen. Die Angestellten der Stadt Zürich (PKZH) mussten noch 3 Jahre und die kantonalen Angestellten (BVK) sogar 15 Jahre länger warten, bis auch sie von einer beruflichen Altersvorsorge profitieren konnten.


«Die Zahl der erwerbsunfähigen Greise wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterhin stark ansteigen

Prof. Dr. Padrot Nolfi, 15.7.1948

Über all die Jahre hat die PKSW immer wieder eine Auffrischung erhalten. Der Versichertenkreis wurde laufend erweitert. Beispielsweise im Jahr 1922 durch die Eingemeindung von Töss, Wülflingen, Veltheim, Oberwinterthur und Seen oder im Jahr 1975 durch die Aufnahme sämtlicher Mitarbeitenden (vorher nur die Beamten und Arbeiter) ohne Gesundheitsprüfung in die PKSW. Der Vorteil einer eigenen Pensionskasse liegt auf der Hand, solche Anpassungen konnten stets schnell und unkompliziert gemacht werden.

Obwohl die PKSW über all die Jahre immer mal wieder mit finanziellen Engpässen kämpfte, trotzte sie allen Widrigkeiten in den Kriegsjahren und behauptete sich als Pionier-Pensionskasse. In den historischen Akten habe ich ein Dokument des damaligen Experten der PKSW gefunden, dem visionären Prof. Dr. P. Nolfi, der schon damals darauf hingewiesen hat, dass eine Pensionskasse stets sehr weit vorausschauen muss. So kann diese abschätzen,  ob sie über genügend Mittel verfügt, auch noch in 20, 30, 40 oder gar 50 Jahren alle Renten ausbezahlen zu können. Spannend fand ich seine Aussage im Gutachten vom 15. Juli 1948 (Zitat): «…Das Ansteigen der Ausgaben wird durch die Überalterung hervorgerufen. Das Ausmass wird meistens sehr stark unterschätzt. Die Zahl der erwerbsunfähigen Greise wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterhin stark ansteigen…»

Wie Recht Professor Nolfi doch haben sollte. Noch heute – ein ¾ Jahrhundert später – steigt die Lebenserwartung ungebremst weiter. Ein schönes «Problem», denn wer will schon nicht möglichst rüstig älter werden und seinen Lebensabend geniessen können… nicht nur als «erwerbsunfähige/r Greis/in». Klar, dass dies nur dann ohne finanzielle Abstriche möglich ist, wenn länger gearbeitet wird oder vor der Pensionierung mehr Kapital angesammelt wird.

Im 2014 ist die PKSW in Selbständigkeit entlassen worden, während sie vorher noch Teil der Stadtverwaltung war. Jetzt nach über 8 Jahren wird die PKSW nach dem positiven Entscheid in der Ausschreibung alles daransetzen, die letzten Verselbständigungsschritte umzusetzen.

Liebe PKSW, alles Gute zum 111. Geburtstag und viel Erfolg für die nahe und ferne Zukunft.

Gerne stehe ich zur Verfügung, wenn auch Sie über alte Zeiten sinnieren möchten. Oder ganz einfach eine persönliche Beratung wünschen.

Kontaktieren Sie uns unter +41 52 208 92 20 oder per Email unter pensionskasse@pksw.ch.

Ihr Stephan Keller


Über den Autor

Stephan Keller leitet die Pensionskasse der Stadt Winterthur seit August 2020.
Der 56-jährige bringt über 30 Jahre Erfahrung in der beruflichen Vorsorge mit, ist Betriebsökonom FH und hat einen Masterabschluss in Customer Relationship Management der ZHAW. Keller bezeichnet sich als kompetenten, kommunikativen und kreativen Brückenbauer innerhalb der 2. Säule.