«Bi Eus wird de Kaffi au tüürer, im Fall!»

Heute widme ich mich einem Thema, welches die letzten Jahre fast vollständig von der Bildfläche verschwunden ist: der Teuerung! Seit nunmehr fast 15 Jahren pendelte die jährliche Teuerung zwischen +1% und -1% pro Jahr. Oder anders gesagt: das Leben wurde in all den Jahren nicht oder minim teurer. Diese Zeiten scheinen seit letztem Jahr der Vergangenheit anzugehören, wenngleich die Schweiz weit weniger betroffen ist, als unsere Nachbarländer.

Doch wie ist eine Pensionskasse und letztlich Sie als Versicherte*r der PKSW von der Teuerung betroffen? Zum einen leiden Sie als aktive*r Versicherte*r, wenn die Verzinsung nicht mithält mit der Teuerungsrate und zum anderen spüren Sie als Rentner*in, dass zwar «de Kaffi tüürer» wird, aber die Rente unverändert hoch bleibt. Da verstehe ich als Geschäftsleiter (und gleichzeitig ebenfalls aktiver Versicherter der PKSW) die Verärgerung, wenn die Verzinsung tief bleibt und die Renten nicht angehoben werden.

Im Gesetz ist zwar geregelt, dass die Renten der Teuerung angepasst werden müssen, aber eben nur dann, wenn es die finanzielle Situation einer Pensionskasse zulässt. Dies ist leider bei der PKSW aktuell (noch) nicht der Fall. Seit der Verselbständigung der PKSW im Jahr 2014 kämpft sie damit, beim Start zu wenig Kapital mit auf den Weg bekommen zu haben. Aktuell liegt der sogenannte Deckungsgrad bei rund 95%.

Dennoch werden wir alles daransetzen, dass auch die PKSW ihrem Auftrag, die Renten – vor oder nach der Pensionierung – vor der Teuerung zu schützen, nachkommen kann. Die politischen Anstrengungen für den Abschluss der Verselbständigung und finanziellen Stabilisierung der PKSW sind bereits weitervorangekommen und die Hausaufgaben innerhalb der PKSW wurden gemacht, um auch in den kommenden Jahren die bestmöglichen Erträge zu erzielen und so den notwendigen Teuerungsausgleich zu finanzieren.

Teuerung wirkt sich so aus, dass der Schein trügt.
Klaus Klages (1938-2022), Deutscher Philosoph und Abreisskalenderverleger

Wenn Sie aktuell bei der Stadt Winterthur arbeiten und noch nicht im wohlverdienten Ruhestand sind, gibt es weitere Möglichkeiten, die künftigen Rentenzahlungen zu optimieren. Sie können sich auf der Geschäftsstelle der PKSW über Ihr Einkaufsmöglichkeiten informieren lassen. Die meisten aktiven Versicherte haben noch Potential, freiwillig jedes Jahr einen Betrag in die Pensionskasse einzubezahlen. Dies lohnt sich gleich doppelt, da solche Einkäufe vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden können und gleichzeitig langfristig die Rente erhöhen. Zudem lege ich allen erwerbstätigen Personen ans Herz, die Beiträge in die «Säule 3a» wenn immer möglich auszuschöpfen …und zwar besser schon im Alter 20 als erst im Alter 50.

Zusammen schaffen wir es, dass uns weder der Schein (noch die Geldscheine…) nach der Pensionierung trügen.

Kontaktieren Sie uns unter +41 52 208 92 20 oder per Email unter pensionskasse@pksw.ch.

Ihr Stephan Keller


Über den Autor

Stephan Keller leitet die Pensionskasse der Stadt Winterthur seit August 2020.
Der 57-jährige bringt über 30 Jahre Erfahrung in der beruflichen Vorsorge mit, ist Betriebsökonom FH und hat einen Masterabschluss in Customer Relationship Management der ZHAW. Keller bezeichnet sich als kompetenten, kommunikativen und kreativen Brückenbauer innerhalb der
2. Säule.